Dünen der Zeit
DÜNEN DER ZEIT oder DUNES OF TIME ist ein Epos von Clayton Husker, das in 8 Bänden das Prequel zu Frank Herberts DUNE Saga abbildet. Husker schreibt dazu im Nachwort zu Band 4 ("Vril"):
Natürlich ist meine Version der fiktiven Vergangenheit des Planeten Arrakis und seiner seltsamen Bewohner nicht „Kanon“, es stand auch niemals in meiner Absicht, etwas Derartiges zu kreieren. Diese Bücher sind das Ergebnis meiner ganz persönlichen Sicht auf das „Duniverse“ und ich nehme mir die Freiheit heraus, diese Geschichte auf meine Weise zu erzählen. Es ist nicht - und war auch nie - meine Absicht, mit diesen Erzählungen die Verwertungsrechte der jeweiligen Inhaber derselben zu verletzen, ich habe diese sogar im Juli 2021 schriftlich von meiner Absicht ausdrücklich in Kenntnis gesetzt. Eine Antwort habe ich nie erhalten, gehe also im guten Glauben davon aus, dass meine Arbeit dort niemanden ernsthaft interessiert. „Wer schweigt, scheint zuzustimmen“ heißt es in einem Sprichwort, das ich mir erlaube, ernst zu nehmen.
So wird also das stetig wachsende Duniverse mit meiner Arbeit um eine Nuance reicher. Vor dreißig Jahren fasste ich den Entschluss, eine solche Geschichte zu verfassen, denn nach dem Lesen von Frank Herberts DUNE hatte ich Fragen. Wer waren diese Leute, von denen der Autor erzählte, woher kamen sie?
Mir war aufgefallen, dass Herbert seine mächtige Saga auf sehr menschlichen Zusammenhängen errichtet hatte, also musste diese fiktive Gesellschaft irgendwie menschliche Ursprünge haben. Als ich 1990 die DUNE-SAGA zum ersten Mal komplett las, gab es noch kein Wiki, keine Wikipedia, keine Dune-Enzyklopädie. Auch die Recherche nach Begriffen, Namen und Bezeichnungen erwies sich in Stadtbibliotheken oft als langwierig und nicht immer einfach.
DUNE entstand 1965 in einer Zeit, als große Fantasy- und SciFi-Epen aus dem fruchtbaren Boden der Belletristik gestampft wurden und in der das Publikum in dem aufkommenden Breitenangebot der Fernsehunterhaltung durch Serien wie „Raumpatrouille Orion“ (D 1966), „Star Trek“ (USA 1966) und „Doctor Who“ (GB 1963) mit einer galaktischen Ausdehnung humanoider Spezies konfrontiert wurde.
Ähnliche Ansätze konnte man bei Trickfilmserien wie „The Jetsons“ (Zeichentrick, USA 1964), „Fireball XL5“ (Marionettentrick, GB 1963) und „Thunderbirds“ (Stop-Motion-Trick, GB 1964) beobachten.
Aber auch die Trivialliteratur ließ mit „Perry Rhodan“ (D 1961) nicht lang auf sich warten, meine Sammlung umfasst ca. 1500 Hefte.
Das geschah in einer Zeit, als der Aufbruch ins All zu einer beliebten Utopie wurde. Es folgten ab 1961 die ersten tatsächlichen Schritte der Menschheit im All, im Jahr 2000 wollte man Mondkolonien haben. Nun gut, es kam anders.
Krieg gegeneinander zu führen war erst einmal wichtiger und die großen Utopien blieben auf der Leinwand bzw. dem Bildschirm.
Auffällig ist, dass die egozentrische Selbstbeschau der Menschheit stets große galaktische Gemeinschaften reproduzierte, ob nun eher als Föderation, Imperium oder anderswie. Besonders Star Trek mit seiner quasi sozialistischen Gesellschaft stach da hervor, später dicht gefolgt vom feudalistischen „Star Wars“ (USA 1977), ja sogar im märchenhaften Epos „Herr der Ringe“ (GB 1954/55) haben die Humanoiden letztlich das Sagen, nicht die mies gelaunten Wanderbäume.
Die DUNE-Saga bewegt sich nun irgendwo dazwischen. Galaktisches Imperium, feudalistisch strukturierte humanoide Gesellschaft. Mit Raumschiffen, ein bisschen SciFi, etwas Fantasy, Ritterspiele und spätrömische Dekadenz. Erstaunlicherweise kam Herbert vollkommen ohne außerirdische Intelligenzen aus, schade eigentlich.
Allerdings besaß DUNE etwas, das allen anderen Erzählungen fehlte, nämlich eine ungeheure Komplexität und (für andere Autoren wichtig) Crossover- und Anschlussfähigkeit. Und diese enorme Komplexität, die thematische Ausdehnung in alle nur erdenklichen Richtungen, war es wohl auch, die mich an DUNE so sehr faszinierte.
Anfang der Neunziger sah ich in einem kleinen Kieler Programmkino David Lynchs Verfilmung von 1984, die ich damals - trotz aller berechtigter Kritik - nicht schlecht fand. Die Bilder von der Weite der Wüste, das uralte Wissen des Alten Mannes im Sand, die Ränkespiele der feudalistisch geführten Häuser und die Durchtriebenheit der religiösen Anführer faszinierten mich. Natürlich ist so ein Film im knappen Kinoformat nichts, was der literarischen Vorlage gerecht werden kann, das hat Villenueve letztlich auch nicht geschafft.
Auch John Harrison („Dune“; 2000) und Greg Yaitanes („Children of Dune“; 2003), die Frank Herberts Stoff verfilmten, gelang es nicht, die Magie von Arrakis in Bilder zu gießen. Man hielt sich zwar eng an die literarische Vorlage, jedoch die Bilder ließen sehr zu wünschen übrig, neben der einen oder anderen krassen Fehlbesetzung. Von den affigen Kostümen und miserablen CGI will ich da erst gar nicht reden.
Zwei Jahrzehnte später bemächtigte sich Denis Villeneuve des als unverfilmbar geltenden Werkes und feuerte 2021 dann erstmals eine gigantische Bilderflut auf die Leinwand ab, die effektvoll und mitreißend das Publikum beeindruckte. Keine Frage, großes Kino und der Beginn eines groß angelegten Franchise, in dem auf einmal sehr viel Geld steckt.
Dennoch hat auch dieses gigantomanische Bilderfeuerwerk eine erhebliche Schwäche, nämlich nimmt es diejenigen, die Frank Herberts Bücher nicht kennen, einfach nicht mit in die Geschichte. Ich habe das in vielen Gesprächen über den ersten Film herausgehört. Viele fanden den Film gut, fragten aber im selben Atemzug:
„Wovon handelt der Film?“
Besonders schade ist eigentlich, dass ausnahmslos alle Verfilmungen da aufhören, wo die eigentliche Geschichte beginnt. Erst Leto II. ist es, der die Veränderung bringt und der das Erbe von Lyet Kynes antritt. Die tausende Jahre seiner universellen Tyrannei wären ein weiteres Epos wert. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich habe versucht, in den ersten vier Bänden der DÜNEN DER ZEIT Saga eine Brücke zu schlagen zwischen unserer hochtechnisierten Welt und der Ödnis von Arrakis. Ich habe die Ereignisse, die in der fiktiven Historie der DUNE-Saga stattfanden, zeitlich erheblich gestrafft und in einen komplett neuen Kontext gestellt, der eingefleischte Dune-Kanoniker erschrecken wird. Wie ich schrieb, ich hatte nicht die Absicht, eine Nacherzählung zu schreiben, sondern es sollte durchweg eine alternative Fiktion werden, Fan Fiction eben.
Die nächsten vier Bände werden sich inhaltlich dem Duniverse deutlich nähern, ich werde die Geschichten einiger Häuser und diverser Gesellschaften beschreiben und ich beabsichtige auch, näher auf das Phänomen des Kwisatz Haderach (קְפִיצַת הַדֶּרֶךְ) einzugehen, ein Begriff, den Frank Herbert aus der hebräischen Kabala (קַבָּלָה) entlehnte und der sich auf das Abkürzen eines Weges bezieht. Diese Figur ist der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Geschichte und nein, es ist wohl NICHT Paul Atreides.
Die Bücher
Band 1: RASSENSCHANDE (11/2020) Amazon Ebook | Amazon Paperback
Band 2: LEBENSBORN (05/2021) Amazon Ebook | Amazon Paperback
Band 3: AHNENERBE (10/2021) Amazon Ebook | Amazon Paperback
Band 4: VRIL (02/2022) Amazon Ebook | Amazon Paperback
Band 5: Die Schwestern (in Arbeit)
Band 6: Der Imperator (in Arbeit)
Band 7: Der Baron (in Arbeit)
Band 8: Der Herzog (in Arbeit)