Jahr ohne Sommer

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Als das Jahr ohne Sommer wird das vor allem im Nordosten Amerikas sowie im Westen und Süden Europas ungewöhnlich kalte Jahr 1816 bezeichnet. In den Vereinigten Staaten bekam es den Spitznamen „Eighteen hundred and froze to death“, und auch in Deutschland wurde es als das Elendsjahr „Achtzehnhundertunderfroren“ berüchtigt. Als Hauptursache wird heute der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 angesehen, der von Vulkanologen als deutlich stärker eingestuft wird als der Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n. Chr. und jener des Krakatau 1883.

Aerosolablagerungen in grönländischen und antarktischen Bohrkernen deuten allerdings darauf hin, dass der Ausbruch des Tambora nicht alleinige Ursache dafür war, dass das Jahrzehnt von 1810 bis 1820 zum weltweit kältesten der letzten 500 Jahre wurde. Vielmehr wird eine vergleichbar große Vorläufereruption vermutet. Aufgrund von Berichten aus Kolumbien könnte ein solcher Vulkanausbruch Ende des Jahres 1808/Anfang des Jahres 1809 stattgefunden haben. Außerdem nimmt man an, dass die erheblich reduzierte Sonnenaktivität während der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts, das sogenannte Daltonminimum, zur Abkühlung beigetragen hat.